Psalm 34 (Ulenberg) (Christoph Dalitz)

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  • (Posted 2016-12-27)  CPDL #42418:     
Editor: Christoph Dalitz (submitted 2016-12-27).   Score information: A4, 5 pages, 85 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: German version with the original text by Ulenberg from 1583.

General Information

Title: Psalm 34 (Ulenberg)
Composer: Christoph Dalitz
Lyricist: Caspar Ulenberg

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: Sacred

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 2016
Description: Polyphonic four part setting with cantus firmus in the soprano part.

External websites:

Original text and translations

German.png German text

by Caspar Ulenberg 1583

Herr richte meine Widerpart / Die mich mit Zank angreifen hart /
Tu dich zum Streit für mich bereiten / Bestreite sie die mich bestreiten.

Ergreif einmal mit ernstem Mut / Dein Schild und deine Rüstung gut /
Nimm in die Hand dein Wehr und Waffen / Und steh auf Hilfe mir zu schaffen.

Zeuch aus dein Schwert und schwing dein Speer / Dring hart auf mein' Verfolger, Herr /
Schleuß ihn' den Weg, die mir nachjagen / Und tritt ihn' tapfer unter Augen.

Sprich zu der lichten Seele mein: Ich bin dein Heil und Trost allein /
Sie stehn mit Schand und Schmach umgeben / Die mir trachten nach meinem Leben.

Sei weichen schamrot hinter sich / Die böses denken wider mich /
Sie werden wie Staub vor dem Winde / Der Engel Gottes dräng sie g'schwinde.

Gar finster sei ihr Weg und Pfad / Auch schlüpferig und überglatt /
Des Herren Engel tu sie plagen / Und eil' ihn' heftig nachzujagen.

Denn mir ohn Fug ein Netz mit List / Im Loch von ihn' gestellet ist /
Sie haben unverschuldter Sachen / Ein Gruben meiner Seel tun machen.

Es komm dem Schelm zu strenger Rach / Ein unversehens Ungemach /
Er muß in sei'm Netz bleiben hangen / Damit er mich gedacht zu fangen.

Gott wolle diesen losen Mann / In sein Verderben fallen lan.
Des meine Seel mit hohen Ehren / Sich gar erfreuen soll im Herren.

Ich will in sei'm Heil fröhlich sein / Daß sagen soll all mein Gebein:
Wer ist im Himmel und auf Erden / Der dir Herr mög verglichen werden?

Du rettest zwar die Armen dein / Von den' die ihn zumächtig sein /
Helfest Trostlosen und Elenden / Aus der raubgierig Buben Händen.

Viel falsche Zeugen freventlich / Mit List aufstunden wider mich /
Fragten danach ohn alle Füge / Davon ich gar kein Wissen trüge.

Für Guts sie Böses täten mir / Zu rauben stund ihr ganze Gier /
Sie trachteten in allen Sachen / Mein Seel trostlos elend zu machen.

Doch lag mir an ihr Herzeleid / Ich zog auch an das Trauerkleid /
Plaget mein Seel mit strengem Fasten / Da sie Schwachheit tät hart antasten.

Was ich von Gott in mei'm Gebet / Von ihretwegen bitten tät /
Das mag mir wol auf mein Begehren / In meinen eignen Schoß heimkehren.

Ich bücket mich, ging traurig her / Gleich ich ihr Freund und Bruder wär /
Wie einer tut sein Mutter klagen / So hab ich Leid um sie getragen.

Doch sind sie froh die böse Leut / In meiner Widerwärtigkeit /
Man siehet sie zu großem Haufen / Fröhlicherweis zusammen laufen.

Ein los' Volk ohn mein Wissen zwar / Häuft sich gen mich mit großer Schar /
Sie reißen fast schmählichermaßen / Und treiben dies ohn Unterlassen.

Ihr Zähn im Maul sie grimmiglich / Zusammen beißen über mich /
Mit der gottlosen Schmeichler Rotten / Mit den' die höhnlich können spotten.

Ach Herr wann willst Du sehen drein? Errett die liebe Seele mein /
Von ihrem Pochen ungestümig / Mein Einsamen vom Löwen grimmig.

Dafür will ich in großer G'mein / Dich Gott zu loben willig sein /
Will unter vielem Volk dich preisen / Und dir gebührend Ehr beweisen.

Laß über mich nicht fröhlich sein / Die unbefugten Feinde mein /
Die mich mit Hass ohn Ursach kränken / Und trüglich mit den Augen wenken.

Ihr Zung aus giftig bitterm Mut / Zu Unfried immer reden tut /
Los Tück von ihn' erdichtet werden / Gen die Friedliebenden auf Erden.

Sie haben ihr Maul schimpferlich / Weit aufgesperret wider mich /
Sprechen: Ha ha, so soll es gehen / Wir haben unser Lust gesehen.

Dies ist dein' Augen offenbar / Darum Herr schweig nicht immerdar /
Ach wollest nach gelegnen Sachen / Dich nicht zu weit von mir hin machen.

Steh auf, erwach zu mei'm Gericht / Mein Gott und Herr, ach säume nicht /
Hilf mir zum Rechten unverzüglich / Und schlichte meine Sachen füglich.

Sprich mir, Herr Gott, Recht dieser Zeit / Nach deiner selbs Gerechtigkeit /
Daß sich ja nicht ohn einig scheuen / Die Buben über mich erfreuen.

Laß sie nicht sagen mit Begier: Da, da, so recht, das wollten wir /
Laß sie nicht sprechen hochvermessen: Wir haben ihn gar aufgefressen.

Sie müssen gleich in Schanden stahn / Und haben Spott für jedermann /
Die höhnlich meines Unglücks lachen / Und sich darüber fröhlich machen.

All die mit Worten freventlich / Hoch einher prangen wider mich /
Müssen auf dieser Welt und Erden / Mit Schand und Scham bekleidet werden.

Sie jauchzen all in Freudenzier / Die Recht zu halten gönnen mir /
Und sagen stets: Ehr sei dem Herren / Der seins Knechts Wohlstand tut begehren.

So soll mein Zung auch jederzeit / Betrachten dein Gerechtigkeit /
Soll allen Tag mit Freuden klingen / Dein Lob und Ehrenpreis zu singen.